In
der vorchristlichen Zeit war das Ockfener Tal schon besiedelt,
wie die Funde beweisen. So wurde in Ockfen ein Schaftlappenbeil
aus dem Bronzezeitalter gefunden. Noch im Jahre 1938 fand man auf
Irscher Spein
ein reich ausgestattetes Treverergrab
aus dem letzten Jahrhundert vor Christi Geburt. Nach dem Handbuch
der Diözese Trier war das Christentum in unserer Gegend
schon um das Jahr 600 fest eingeführt.
Als Trier nach der
Völkerwanderung unter fränkische Herrschaft gekommen
war, brach für das Klosterleben eine Zeit der Blüte an.
Allenthalben wurden neue Niederlassungen gegründet, unter
anderem auch die Abtei St. Martin in Trier. Durch die
Freigiebigkeit und das Wohlwollen der
fränkischen Könige und der Großen des Reiches
gegen die Klöster gelangten diese bald zu großem
Reichtum und die auf den Besitzungen ansässige Bevölkerung
kam in ein Abhängigkeitsverhältnis zu den Klöstern.
Dieselben waren erbuntertänig und unterstanden der
Gerichtsbarkeit des Gutsherren. So waren auch die Verhältnisse
bei der Abtei St. Martin gelagert. Zu ihren Besitzungen gehörten
unter anderem auch der Friedhof Irsch bei Trier nebst Hockweiler
und Korlingen sowie die Höfe
Ockfen, Graach und Ürzig.
Dieser Besitz wurde der Abtei durch den Erzbischof Theoderich
I (965 – 975) bestätigt. (Die erste urkundliche
Erwähnung Ockfens)
Die
Abtei St. Martin hatte in Ockfen die Mittelgerichtsbarkeit. In
Ockfen baute die Abtei St. Martin einen Gutshof, (1)der
bis heute erhalten geblieben und über dessen Eingangstür
noch das Wappen der Abtei zu sehen ist. – St.
Martin, der mit dem Bettler den Mantel teilt – Der Gutshof
war gleichzeitig Erholungs- und
Genesungsort für erkrankte und erholungsbedürftige
Klosterinsassen aus St. Martin. Neben dem Ackerbau widmete sich
der Hof zu Ockfen hauptsächlich dem Weinbau. Aber auch
andere Klöster und Stifte besaßen in Ockfen
Weingärten. Die mittelalterlichen Güterverzeichnisse
des Domkapitels, der Klöster und Stifte melden Rebenberge
in Conz, Canzem,
Filzen, Pellingen, Emmel,
Wiltingen, Schoden, Ockfen
Wawern, Ayl,
Biebelhausen, Irsch (Saar), Saarburg,
Crutweiler, Staadt
und Taben. In Ockfen hatte beispielsweise neben St. Martin auch
der Kurfürst Weinbergsbesitz. Die
Dorfbewohner selbst hatten nur kleinen Besitz, während in
Irsch (Saar) der Weinbergsbesitz ganz in den Händen kleiner
Winzer war, was allerdings eine Ausnahme bildete. Die heutigen
Weinbergslage „Herrenberg“
erinnert noch an jene Zeit, da die Klosterherren Besitzer dieser
herrlichen Lage waren.
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