Ockfener Ortschronik


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Ockfen 1954


Straßenbau im April

Am 18.03.1945 beschließt der Gemeinderat die Instandsetzung der Hauptstraße. Schon im April beginnt der Pflastermeister Kramp aus Ayl, dem die Arbeiten übertragen wurden, mit der Neupflasterung. Das alte Pflaster wird neu gelegt und mit Halbrinnen versehen. Neugekauft werden ca. 350 qm neue Pflastersteine, dazu für 250 m Bordsteine. Die Kosten belaufen sich auf 12.000 Mk. Vorerst wird die Hauptstraße nur bis zum obersten Brunnen fertig gestellt. Im kommenden Etatjahr wird die 2. Hälfte bis zur Port voraussichtlich in Angriff genommen. Viele Dorfeinwohner hätten lieber gesehen, wenn die Straße geteert worden wäre. Doch wurde dem Gemeinderat von fachmännischer Seite geraten, von einer Teerung abzusehen, da sich in anderen Dörfern gezeigt hat, dass Jauche und Viehdünger den Teer zu stark angreifen, so dass die Decke sehr schnell schadhafte Stellen aufweist.


Weinlese

Die Weinlese wird erst nach Allerheiligen begonnen. Der späte Austrieb im Frühjahr, dass Regenreiche und kühle Sommerwetter ließen die Trauben nicht die volle Reife erreichen, so dass die Moste unter 60° Öchsle lagen. Trotzdem setzte schon während der Lese ein lebhafter Handel ein. Die alten Leute können sich nicht erinnern, einen so schnellen Absatz der Moste erlebt zu haben. Geboten wurden 1.150 – 1.200 Mark je Fuder. Bei dem guten Behang und dem flotten Verkauf waren die Winzer mit den Einnahmen sehr zufrieden. Nur wenige Fuder wurden von den Winzern festgehalten und selbst verbessert.


Schulaufnahme

Die Zahl der Schulneulinge erreichte in diesem Jahr den tiefsten Stand. Es wurden aufgenommen: 3 Knaben und 1 Mädchen.


Motorisierung im April in Ockfen

Die Motorisierung hat auch hier in Ockfen das Dorfbild vollständig geändert. Zahlen geben hierzu den besten Aufschluss. An Fahrzeugen werden zurzeit gehalten: 7 Personenwagen, 3 Lastkraftwagen, 14 Traktoren und 17 Motorräder. Die Winzerbetriebe sind außerdem ohne Ausnahme mit Spritzmotoren ausgestattet.


Die Freiwillige Feuerwehr in Ockfen

Die freiwillige Feuerwehr wird geführt von dem Wehrführer Benedikt Klein. Ausbildungsstand und Ausrüstung entsprechen den Anforderungen der Wehr. Bereits 1949 wird die alte Handspritze durch eine T- Motorspritze ersetzt, dazu kamen noch 300 m neue Schlauchleitung. Der Anschaffungspreis beträgt 3000,- MK und ist zum Teil durch Staatszuschüsse gedeckt. 1951 werden für 28 Wehrmänner neue Uniformen angeschafft, deren Kosten mit 50% bezuschusst werden. Unzeitgemäß ist allerdings das Feuerwehrgerätehaus. Zur Unterbrinung der Geräte dient z.Zt. ein Raum im Kellergeschoß der Lehrerwohnung. Die Gemeinde plant jedoch den Bau eines neuen Gerätehauses.


Autor: Alfons Müser

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