Schon
vor einigen Jahren wurde bei der Dorfbevölkerung der Wunsch
laut, eine Gedenk- und Ehrenstätte für die Gefallenen
der Gemeinde zu errichten. Es waren das Gefühl der Pietät
und der ernste Willen zum Handeln, die den Wunsch nach einem
Ehrenmal Wirklichkeit werden ließen. Als vor Jahresfrist
(1958) der Denkmalausschuss gegründet wurde, als sich die
Männer der Gemeinde, vornehmlich die Kriegsbeschädigten
und die jüngere Generation, zur praktischen Mitarbeit bereit
erklärten und als die Dorfbevölkerung durch ihre
freiwilligen Spenden – über 4000,- DM - ihren
Opfersinn offenbarte, da war jede Problematik für das
Vorhaben ausgeschaltet. Hier war das Pietätsgefühl von
einem unbändigem Fleiß begleitet und in Abend- und
Nachtstunden entstand durch freiwillige Arbeitsleistung das
würdige Ehrenmal. Der Bau des Ehrenmals und die Anlagen um
dasselbe wurden so schnell beendet, dass die Einweihung am
Sonntag, den 14.9.1958 erfolgen konnte.
Ein
feierlicher Gottesdienst für die Gefallenen und Vermissten
und eine Totenandacht am Nachmittage leiteten die
Weiheveranstaltung ein. Sinnvoll war die Ehren- und Gedenkstätte
geschmückt. Eine große Menschenmenge hatte sich
eingefunden, darunter an erster Stelle die Angehörigen der
Toten und Vermissten, die Gemeindeverwaltung, mehrere auswärtige
Gäste und nicht zuletzt die Schuljugend von Ockfen. Der
Musikverein, der Gesangverein, die Ortsgruppe der VdK hatten sich
eingefunden und die Männer der freiwilligen Feuerwehr
hielten mit ihren brennenden Fackeln die Ehrenwache am Denkmal.
Eingeleitet wurde die Weihestunde durch einen Trauerchor vom
Musikverein, dem die mehrstimmige Motette „Der Mensch lebt
und bestehet nur eine kleine Zeit“, vorgetragen vom
Gesangverein , folgte. Ausdrucksvoll war der von Brunhilde
Schuster vorgetragene Prolog. Bürgermeister Michel
Benzmüller gab in seiner Ansprache einen Überblick über
die Entstehung des Ehrenmals, das seinen Platz auf dem alten
Kirch- und Friedhofsplatz gefunden hat. Das Denkmal gebe Zeugnis
von dem Opferwillen und dem Gemeinsinn der Bevölkerung. Es
sei ihm ein Herzensbedürfnis, allen zu Danken, die an der
Erstellung dieser Ehrenstätte und des Mahnmals mitgeholfen
haben. Besonders der jüngeren Generation gebühre Dank
und Anerkennung.
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Gerne
nehme er das Ehrenmal in die Obhut der Gemeinde, die sich ihrer
Aufgabe für die weitere Ausgestaltung bewusst sei. Eine
feierliche Stille, in die sich eine Trauerstimmung mischte, lag
über dem Ehrengelände als Matthias Weber die Namen der
53 Gefallenen und Vermissten aus den beiden letzten Kriegen
vorlas. Währenddessen nahm Pfarrer Krämer die
kirchliche Einsegnung des Ehrenmals vor, woran sich die
gemeinsamen Gebete anschlossen. Nach einem gut vorgetragenen
Gedicht von Josef Rövenich sprach der Kreisvorsitzende der
VdK Trier- Saarburg Dierner aus Trier. Während die Musik das
Lied vom guten Kameraden intonierte, legten die Vertreter der
Gemeinde,des Kreisverbandes und der Ortsgruppe des VdK, des
Musikvereins, des Gesangvereins und der Feuerwehr Kränze am
Ehrenmal nieder. Mit dem Deutschlandlied fand die eindrucksvolle
Weihestunde ihren Abschluss.
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