|
|
Juni |
|||||
|
Juni 2020 |
Bild: Günter Kleutsch |
Mit der Eiche an der Kreuzung Hauptstraße/ Zum Geisberg ist 1918 in Ockfen das Ende des Ersten Weltkrieges gefeiert worden. Einen Weltkrieg und eine lange Friedenszeit später ist der Baum krank. „Er leidet an Wurzelpilz“, erklärt Ortsbürgermeister Gerd Benzmüller seinem Ortsgemeinderat bei der Beratung zum neuen Doppelhaushalt. Denn die stattlichen 10 000 Euro, die für den Austausch der bedeutungsvollen Pflanze in diesem Zahlenwerk stehen, bedürfen einer Erklärung. „Der neue Baum wird vom Dorf- und Kulturverein gestiftet. Das ist nicht das Problem“, sagt der Ortschef. Doch das Anlegen des Wurzelbettes ist eine aufwendige Aufgabe, die nur eine Fachfirma ausführen kann. Die Grube muss so groß werden wie die künftige Krone, und die Wurzel darf auch nicht unter die Straßendecke wachsen. Aber, so Benzmüller: „Es ist eine Investition in die nächsten 100 Jahre.“ 340 300 Euro sollen in diesem Jahr und 130 000 Euro 2021 investiert werden. Dazu müssen 261 185 Euro, beziehungsweise 50 150 Euro an neuen Krediten aufgenommen werden. Auf der Liste stehen die Kostenbeteiligung an der Irscher Kita-Erweiterung (69 200 Euro), neue Buswartehäuschen (18 000 Euro), Mehrkosten beim Ausbau der Klosterstraße (105 100 Euro) und ein neues Rasengrabfeld (6000 Euro). Im nächsten Jahr sollen die Planungen für den Ausbau eines Teilstücks der Herrenbergstraße/ Im Wiesplätzchen angegangen sowie die Sanierung der Natursteinmauer in der Herrenbergstraße und die Erneuerung des Bürgersteiges in der Hauptstraße von Nr. 30 bis 49 umgesetzt werden. Angesichts der Corona-Krise sagt Verwaltungschef Jürgen Dixius zum einstimmig beschlossenen Ockfener Doppelhaushalt: „Die Zahlen, die hier drin stehen, sind jetzt schon veraltet.“ Denn es sei zu erwarten, dass das Gewerbesteueraufkommen zurückgehe. Die Verbandsgemeinde habe noch Glück, viel mittelständische Wirtschaft zu haben, die vielleicht mehr von Arbeitslosigkeit verschont bleibe als Großbetriebe. „Keiner weiß, welche Beträge garantiert werden können. Das wäre reine Kaffeesatzleserei“, beschreibt Dixius die Situation. Ziel der Verwaltung sei es, die Kosten in den Griff zu bekommen. Das Umlagesystem sei heute nicht mehr zeitgemäß, denn es gebe keine verlässlichen Zahlen, und damit sei auch kein verlässlicher Haushalt aufzustellen, kritisiert Dixius die Landesregierung, die diese Grundlagen aus Dixius’ Sicht ändern kann. Ohne Rücklagen müsse Ockfen alles mit Krediten finanzieren. „Dieser Haushalt ist am Machbaren orientiert“, urteilt Jürgen Dixius. |
Baugrundstück und Vollsperrung Einem
künftigen Bauherrn gefällt es „Auf dem Sprung“
so gut, dass er dort Land erworben hat. Dieses ist jedoch noch
nicht Bestandteil des Ockfener Bebauungsplans. Den Antrag auf
Erweiterung dieses Plans hat der Ortsgemeinderat vertagt. Es
sollen weitere Gespräche mit dem Bauherren stattfinden.
Sollte dem Antrag stattgegeben werden, muss dieser Einzelbauplatz
wie ein Baugebiet mit mehreren Grundstücken alle Stationen
des Genehmigungsverfahrens durchlaufen, mit Offenlage und
Stellungnahmen der Behörden. Sollte jemand dagegen klagen,
will die Ortsgemeinde sicher sein, dass die Kosten eines
Normenkontrollverfahrens durch ein Gericht vom Antragsteller
übernommen werden. |
Quelle: Trierischer Volksfreund |