Firmfreizeit in Temesvar

19.Juli 2004 – 01.August 2004


Vom 19. Juli 2004 bis zum 1.August 2004 verbrachten 16 Jugendliche aus der Seelsorgeeinheit eine Firmfreizeit in Temesvar, Rumänien.

Während dieser Zeit beteiligten sie sich an verschiedenen Hilfsprojekten des Salvatorianer Ordens. Sie lernten Land und Leute kennen und hatten lebhaften Kontakt zu den Jugendlichen in Temesvar.


Wie die Firmfreizeit verlief, darüber hat Tina Rönz Tagebuch geführt.


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8. Tag / Montag 26.07.2004


It’s raining … raindrops (Halleluja!)


Der Montag startete genauso trüb-kalt wie der Sonntag. Müde schleppten sich alle zum Frühstück und machten sich danach ebenso müde auf den Weg zu den einzelnen Projekten. Zwar war es wesentlich angenehmer, bei dem kühlen Wetter zu ‚arbeiten’, jedoch machte es dadurch noch weniger Spaß (nun werden Sie sicherlich aus eigener Erfahrung wissen, dass man mit dem Weltwissen eines Jugendlichen mit dem Wort ‚Arbeit’ generell keinen Spaß verbindet, Sie sehen also, wie schlimm sie sich gefühlt haben müssen!!). Entsprechend schleppend ging auch alles voran. Da war es doch sehr viel einfacher, sich heimlich aus dem Staub zu machen (oder sich demonstrativ auf den staubigen Boden der Bibliothek zu setzen), mit den Hunden zu spielen (oh, wie werden diese niedlichen Geschöpfe das Gutzi-Gutzi-hier und das Gutzi-Gutzi-dort vermissen, jetzt, da die ‚Deutschen’ wieder da sind, wo sie hingehören - in Deutschland) oder die Betreuer mit kleinen Versprechen zu einer Pause zu überreden (oder bestechen, wie man’s nimmt).

Vor allem Linda (die Jugendlichen nannten sie Kimbo - ein Vorschlag von Lisa L.), eine kleine Hundedame, hatte es allen angetan. Die quirlige, freche Hündin konnte sich seit dem ersten Tag alles erlauben und trotzdem wurde sie mit strahlenden Blicken angeschaut und ständig herumgetragen, durfte an Händen, Pullis, Hosen und T-Shirts knabbern und bekam Brot, Möhren und Tomaten zu essen. Auch an diesem Tag wurde ausgiebig mit ihr geschmust. Trotzdem waren alle froh, als es Mittagessen gab und sie wussten, dass sie nicht mehr arbeiten mussten. Da es leicht nieselte blieben die meisten drin und beschäftigten sich irgendwie.

Gegen Abend hörte es dann wieder auf und nach dem Abendessen gingen die meisten in die Stadt und setzten sich in kleinen Gruppen auf die Terrassen der Restaurants und Kneipen (ob sie nun Alkohol getrunken haben, oder nicht, fällt unter die journalistische Schweigepflicht).

Als eine der Gruppen wieder aufbrechen wollte, liefen ihnen drei Straßenkinder entgegen, ein Mädchen mit Blumen und zwei Jungen, vielleicht ihre Brüder. Als sie nach mehrmaliger Aufforderung nicht von ihnen abließen, fingen die Jugendlichen an „Politia“ zu rufen (Straßenkinder haben natürlich Angst vor der Polizei, die nicht unbedingt nett mit ihnen umgeht). Daraufhin liefen die Kinder weg und starrten sie von einer Straßenecke böse an. Halb böse, halb schadenfroh machte sich die Gruppe wieder auf den Weg zum Kloster.

Kaum hatten sie den Platz überquert setzte ein Platzregen ein. Schreiend brachten sie sich in Sicherheit, waren allerdings trotzdem vollkommen durchnässt.

Als der Regen wieder einigermaßen aufgehört hatte, gingen sie weiter (Tina R. (das bin ich) sprang in sämtliche Pfützen und schaffte es, schließlich vollständig nass zu sein, was ihr einige missbilligende Blicke der anderen einbrachte…) Wieder im Kloster begannen zwei der Mädchen mit einer Wasserschlacht auf der Terrasse und es wurden auch noch die nass gespritzt, die ursprünglich trocken waren (das ist doch mal ein netter logischer Satz. Nicht wahr? JA! Ich bin stolz auf mich. J )

Irgendwann wurde es dann aber auch den

größten Wasserratten zu kalt und anstatt zu Wasser wurde zu Handtüchern gegriffen, mit denen sich dann jeder selbst ‚attackierte’ und schließlich fesselten sich einige mit Decken und wärmten sich mit einem spannenden Gespräch wieder auf.

Und vom entspannenden Klopfen der Regentropfen auf das Klosterdach schläfrig geworden, verkrochen sich nach und nach alle in ihre warmen Betten, glücklich darüber, nicht in einem schwül-warmen Zimmer schlafen zu müssen.

Gute Nacht, meine Schäfchen...


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