19.Juli 2004 01.August 2004
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Vom 19. Juli 2004 bis zum 1.August 2004 verbrachten 16
Jugendliche mit 6 Betreuern aus der Seelsorgeeinheit eine
Firmfreizeit in Temesvar, Rumänien.
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Während dieser Zeit beteiligten sie sich an verschiedenen
Hilfsprojekten des Salvatorianer Ordens. Sie lernten Land und
Leute kennen und hatten lebhaften Kontakt zu den Jugendlichen in
Temesvar.
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Wie die Firmfreizeit verlief, darüber hat Tina Rönz
Tagebuch geführt.
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1. und 2. Tag / Montag,
den 19.07.2004 / Dienstag, den 20.07.2004
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Es geht los:
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Am
19. Juli 2004 ereignete sich am Saarburger Hauptbahnhof folgendes
interessantes Phänomen: Eine kleine Gruppe von etwa 25
Jugendlichen und ca. genauso vielen Erwachsenen stand
auf dem Parkplatz beisammen, bepackt mit großen Taschen und
Reisetaschen, und schwatzten fröhlich. Diese Gruppe gehörte
keinesfalls zur Mafia oder
einer sonstigen Terrorgruppe, sondern war wer hätte
es gedacht?- eine ganz normale Jugendfreizeitgruppe. (Aber was
ist schon normal?) Sechs durchaus mutige (und eventuell etwas
lebensmüde?) Betreuer wollten zwei Wochen mit 20 Monstern
zwischen 12 und 15 Jahren auch Kinder, pardon, Jugendliche
genannt- zwei Wochen in der rumänischen Stadt Temeschwar
verbringen. Hin- und Rückreise wollten sie mit der Bahn,
jawohl, Sie haben richtig gelesen, mit der Bahn, und das ganze 21
Stunden lang. Nachdem (endlich) alle Teilnehmer mit ihren Eltern
auf dem Parkplatz eingetroffen waren, ging die gemütliche
Reise Richtung Abfahrgleis los. Bald war man angekommen und in
wenigen Minuten würde der Zug eintreffen.
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In
diesem Moment verschaffte sich der Pfarrer Aufmerksamkeit, einige
Gastgeschenke für die Temeschwarer Kollegen
wurden überreicht und nachdem auch dieses geschehen war,
erteilte der Pfarrer den Reisesegen und bat Gott darum, die
Reisenden zu beschützen, wünschte den Reisenden, ihre
Herzen mögen offen sein für die Armut des Landes, mögen
sehen, wie viel besser sie es
in Deutschland haben und hoffte natürlich, dass alle
wohlbehalten und mit reicherem Erfahrungsschatz zurückkehren
würden. Seinen Worten folgte kurze andächtige Stille,
nur unterbrochen vom Bahnhofslärm und gelegentlichen Kichern
der Teilnehmer. Als
eine freundliche Stimme die baldige Ankunft des Zuges ankündigte,
war die Ruhe mit einem Schlag verflogen. Aufgeregt wurden die
Jugendlichen ein letztes Mal umarmt. Es kam zu rührenden
Szenen und man munkelt, dass in den ein oder anderen Augen sogar
Tränen gefunkelt hätten. Der Zug traf ein und langsam
stiegen alle ein und suchten sich Plätze.
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Bald
fuhr der Zug los und allmählich wurde es etwas ruhiger. Die
ersten Discman und MP3-
Player wurden ausgepackt und jeder fand irgendeine Beschäftigung,
sei es mit Freunden zu reden, Musik zu hören oder aus dem
Fenster zu schauen (einige besonders schlaue Nasen schafften
sogar alles auf einmal). Nach fast zweieinhalb Stunden Fahrt
erreichte die Gruppe Mannheim. Hier
hieß es die schweren Koffer aus dem Zug schleppen und
warten. Es schafften schlussendlich dann doch alle, in den
nächsten Zug einzusteigen, worüber vor allem die
Betreuer sichtlich erleichtert waren. Nach einigem Gerangel
bezüglich der Platzverteilung saßen alle auf einem
weichen ICE-Sessel und beschäftigten sich erneut irgendwie.
Brote und Knabbereien fanden ihren Weg aus den voll gepackten
Taschen und wurden großzügig rund gegeben. Nach
relativ ereignislosen drei Stunden erreichte der Zug München,
von wo aus die Reise weiter in Richtung Wien gehen sollte. Die
erste wirklich anstrengende Etappe der Reise war gekommen, die
Koffer sollten von Gleis 19 zu Gleis 11 getragen werden. Auf
nahezu wunderbare Art und Weise schafften dieses alle ohne
weitere Hilfe; doch am Gleis angekommen klagten die Ersten
bereits über Rückenschmerzen oder rieben sich die
schmerzenden Schultern.
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Die
Weiterfahrt nach Wien dauerte bis zum Abend und schon etwas
erschöpft kam die Gruppe um zehn Minuten vor Acht am Wiener
Westbahnhof an.
Von hier
ging es weiter; zwei Grenzen mussten passiert werden
Ungarn und Rumänien, wobei Rumänien nicht zur EU gehört
bis endlich der Bahnhof in Arad erreicht wurde, von wo aus
es nach Temeschwar weitergehen sollte. Zu sechst wurden die
Jugendlichen in
Schlafabteile
eingeordnet, in
welchen sie die nächsten acht Stunden zubringen mussten. An
schlafen war natürlich noch nicht zu denken. Einiger Unmut
wurde laut und nicht Wenige wollten sofort und auf der Stelle
wieder nach Hause zurück. Die Zeit bis zur ungarischen
Grenze verflog nur langsam. Dann war es aber doch so weit, schon
vorher waren die Kinderausweise ausgeteilt worden, die nun artig
und mit einem glücklichgekünselten Lächeln
dem netten Mann vom Zoll übergeben wurden.
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Der
Zug wurde bald wieder freigegeben und die Fahrt ging
weiter.
Das
Sandmännchen tat seinen Dienst und nicht Wenige verschliefen
wunderbare ungarische Städte. Leise und unbemerkt fing der
neue Tag an und mit ihm rückte
die rumänische Grenze immer näher. Um halb Zwei gingen
erneut die Betreuer durch den Zug und gaben einige Anweisungen.
Bis die Grenze dann aber tatsächlich erreicht war, dauerte
es noch über eine Stunde, welche die meisten nutzten, um
wieder einzuschlafen.
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Da
der Aufenthalt länger als geplant dauerte, wurde der
Anschlusszug in Arad verpasst und alle mussten sich in ein
kleinen Gammelzug quetschen. Wer jetzt noch wach
genug war, um aus dem Fenster zu schauen, konnte einen
wunderschönen Sonnenaufgang erleben, der den Horizont in den
buntesten Farben leuchten ließ. Doch auch der Sonnenaufgang
konnte nicht über die Armut des Landes hinwegtäuschen.
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Nach
einer Stunde, die alle wie eine halbe Ewigkeit vorkam, erreichten
sie Temeschwar. Müde und entnervt stiegen alle aus und
trugen die Reisetaschen und Koffer zum Ausgang, wo sie von den
Salvatorianern, bei denen die nächsten zwei Wochen verbracht
werden sollten, abgeholt wurden. Als gesagt wurde, dass die
Freizeitteilnehmer den Weg zum Kloster gehen mussten,
protestierten die, die noch genug Kraft dazu hatten. Der Protest
änderte jedoch nichts. Im Kloster angekommen, wurden alle
herzlich von Schwester Fredericke und Pater Berno begrüßt
und in Zimmer aufgeteilt, die sie danach sofort aufsuchen
durften. Nachdem die Koffer weitgehend ausgeräumt waren, gab
es erst mal Frühstück (man bedenke, es war erst Neun
Uhr morgens!) und nachdem auch dieses beendet worden war, wurde
zur hellen Begeisterung aller angekündigt, dass jetzt
der Schlaf der letzten Nacht nachgeholt werden könne. Das
ließ sich niemand zweimal sagen und bald schlummerten alle
und träumten sich an den Ort, an dem sie jetzt am
allerliebsten wären ihr Zuhause.
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Mittags
erwachten die meisten wieder, gingen sich gegenseitig auf den
Zimmern besuchen und anschließend zum Mittagessen. Auch
nach Diesem legten sich viele nocheinmal hin und schliefen
teilweise fast bis zum Abendessen. Bei Diesem erschienen dann
jedoch alle recht wach und überwiegend auch frisch geduscht
und waren begeistert als für den Abend angekündigt
wurde in die Stadt zu gehen.
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Um
21 Uhr ging es los und Andreas Hochhalter, einer der Betreuer,
führte die Gruppe an, da er schon mal in Temeschwar zu
Besuch gewesen war.
An einer kleinen, gemütlichen
Kneipe setzten sie sich und jeder trank etwas, nachdem vorher
diskutiert wurde, ob die Jugendlichen etwas Alkoholisches trinken
durften (zur Beruhigung der jetzt aufgewühlten Eltern: sie
durften nicht). So klang dieser erste Tag in Rumänien doch
noch relativ ruhig aus.
Wieder
im Kloster wurden noch einige Sachen besprochen und schließlich,
nach langem Gerede über dieses Gespräch, dass den
Jugendlichen überhaupt nicht gepasst hatte, schliefen alle
zum dritten
oder vierten Mal an diesem aufregenden Tag ein.
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