Saarburg.
Köstlicher Wein, gemütliche Stimmung und ein
sagenhaft uriges Ambiente mit einem bunten Sonntags-Umzug - das
sind nur einige Merkmale des Saarburger Saarweinfests, das am
Samstag startete und noch bis Montagabend dauert. "Das
Wetter meint es gut mit uns. Das wird ein toller Wein-Zech-Abend."
So leitet Armin Appel, Vorsitzender des Vereins der
Saarweinfreunde, am Samstag das Fest am Saarufer ein. Gleich
zu Beginn steht ein Höhepunkt auf dem Programm - die Krönung
der neuen Saar-Obermosel-Weinkönigin. Eine riesige
Menschentraube und etwa 20 Weinköniginnen aus der Region samt
Gefolge haben sich dafür versammelt. Doch zuvor gibt es einen
emotionalen und tränenreichen Abschied der Noch-Weinkönigin
Judith I. Dann geben die bisherigen Majestäten ihre Krönchen
ab. Ganz in warmes Pink-Lila gekleidet werden die neuen
Wein-Hoheiten gekrönt. Die neue Königin heißt Anne
Simon (Ockfen). Ihre Prinzessinnen sind Kerstin Michels (Ockfen)
und Natalie Scheer (Kastel-Staadt). Jetzt kann das Fest
richtig starten, denn die drei trinkfesten Mädels machen sich
auf zu einer Tour über das Weinfest, bei der sie mehr als 150
Sorten des beschwipsenden Traubensafts erwarten. Und die
Besucher tun es ihnen nach. Die kleinen Gassen entlang der Saar
sind schnell proppevoll mit weinseligen und gut gelaunten Gästen.
An jeder Ecke wird Musik gespielt. Die Combo "Just for Fun"
heizt im Hof des Weingutes Mabillon ein. Dort wird geklatscht,
getanzt - und natürlich Wein gekostet. Auf der Hauptbühne
gibt Gert Bukowski bekannte und Eigenkompositionen zum Besten.
Wer jetzt denkt, das wäre schon alles gewesen, irrt sich
gewaltig. Denn am Samstagabend erwartet alle Schaulustigen an der
Saar ein funkelndes Spektakel. Etwa 90 Lichter bewegen sich
plötzlich auf der Saar entlang. Der Tauchsportklub Saarburg
und Freunde aus der französischen Garnison schwimmen mit
Fackeln durch die Saar und ziehen ein Boot mit den
Vize-Weltmeistern im Sambatrommeln aus Holland hinter sich her.
Neben den erwachsenen Tauchern schwimmt auch der fünfjährige
Marc mit. Auf die Frage, wie er das geschafft hat, erklärt er
im Nachhinein: "Ich hab doch das Seepferdchen." Als die
Taucher die Brücke hinter sich lassen, schießt ein
Vorhang aus weißen Funken vom Brückenkopf hinunter in
die Saar. Dann bricht ein Feuerwerk los, das mit den Schwimmern
die Saar entlang wandert und schließlich Tausende bunte und
knallende Lichter in den Himmel schießt. Ein tolles und
neues Erlebnis für die Besucher, denn bisher gab es so ein
Feuerwerk nicht. Vielleicht ein kleiner Ausgleich für den
Verlust des Ritterspektakels, das sonst während des Weinfests
das andere Saarufer bevölkerte. Der Höhepunkt am
Sonntag ist der bunte Festumzug, der sich mit 30 Wagen und Gruppen
durch die Innenstadt schlängelt. Dabei geht es - wie sollte
es anders sein - rund um das Thema Wein. Tausende Zuschauer
erleben den Zug und verkosten so manches Tröpfchen, vom
Saarwein bis zum Viez. Viel Mühe und Herzblut stecken in den
liebevoll gestalteten Wagen, die von den Besuchern mit tosendem
Applaus quittiert werden. Die gute Nachricht: Das Weinfest ist
noch nicht vorbei. Auch am Montag kann bis in die späten
Abendstunden gefeiert werden.
Fazit: Sagenhafte
Weine, sagenhafte Gemütlichkeit und ein wunderbar gemischtes
Publikum
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